Nahkampf – Ein Krieger

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Nahkampf – Ein Krieger
Front Records | MCD

Nahkampf hatten in den letzten Jahren ja eine Art Rückkehr gefeiert und mit nicht gerade schlechten Material wieder von sich hören lassen. Allerdings, und ich denke da sind sich die meisten Stimmen einige, es kommt nichts an das Material der vergangenen Tage ran

Mit der Minischeibe Ein Krieger schickt Front Records endlich das geniale Material, welches ursprünglich auf einer Split mit der russischen Band Kolovrat enthalten war, wieder ins Rennen. Geschuldet einer Indizierung, mussten die breite Masse eine Zeit lang auf die sechs Lieder verzichten. Im Nachgang wurde das Material viele Jahre später erneut als Split veröffentlicht, dieses mal mit Volkszorn. Aber auch dieses Werk wanderte auf den Index. So, und nun der dritte Anlauf, dieses Mal aber als Minischeibe mit alleiniger Beteiligung. Ja und ich muss sagen, das ich darüber mehr als erfreut bin, aus vielerlei Gründen. Zum einen sehe ich die 6 Lieder auf dieser Minischeibe als das wohl beste Material von Nahkampf an, gefolgt von der Legion Condor Scheibe, aber um diese geht es hier nicht. Das Material auf Ein Krieger entspricht meiner Meinung nach dem, was man kraftvollen und musikalisch ausgereiften Rechtsrock nennen kann. Die Lieder haben mächtig Dampf unter der Haube, Hannes kotzt sich kraftvoll und wesentlich stabiler aus, als wie es noch davor der Fall war und lässt seinen Unmut über so manches Politische Disaster, freien Lauf. Dabei werden geniale Nummern wie das teils zynische Strafgesetzbuch oder das grandiose 3. September geboten. Letzteres zählt für mich zum Höhepunkt dieser Scheibe und beschreibt das willkürliche Massaker an unschuldigen deutschen Zivilisten am Jesuitersee, südlich von Bromberg im Jahr 1939. Nahkampf glänzen in diesen sechs Liedern durch entfesselte Wut und großartiger Spielfreude, einfach großartig.

Ich freue mich, das Front Records diese Lieder endlich wieder der breiten Masse zugänglich gemacht hat. Es wäre einfach schade gewesen, wenn dieses Liedgut weiterhin im digitale Archiv verstauben würden. Die Produktion macht auch optisch einen guten Eindruck, wenn auch einige über das Design meckern mögen, ich finde das man schon wesentlich schlechteres gesehen hat in den vergangenen Tagen, oder? Was erwartet man bei einer Band wie Nahkampf denn für ein Design? Blümchen und Bienchen sind etwas unpassend, ich denke Vlanze hat hier so weit alles richtig gemacht. Kann man natürlich drüber streiten, das ist klar. Texte sind übrigens auch mit abgedruckt. Die Minischeibe kommt im klassischen Jewelcase und kann nun die fehlende Lücke in der Sammlung der füllen, die eine der Splitscheiben nicht besitzen. Nahkampf in Höchstform, einfach nur genial!

Titelliste:
01. Sag mir, wo du stehst
02. Ein Krieger
03. Strafgesetzbuch
04. Thor ist unser Donnergott
05. 3. September
06. If you’re White

Hörprobe – Nahkampf – 3. September:

 

Nahkampf – Totgesagte leben länger

Author: Frontmagazin
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2 thoughts on “Nahkampf – Ein Krieger

  1. Moin,
    ich finde es ebenfalls erfreulich, dass die Lieder, der beiden indizierten Split-CD nochmal veröffentlicht wurden und somit noch den ein oder anderen erreichen, der keine der beiden Split-CDs kennt. Jedoch sind die Lieder auf dem letzten Nahkampfalbum Totgesagte leben länger deutlich besser, da sie vor ausgereifter wirken.

    1. Sei gegrüßt,

      aus technischer Sicht magst dies irgendwie so sein, allerdings finde ich, dass das alte Material mehr Aggressivität besitzt und sich noch deutlich von dem unterscheidet, was später mit KC gespielt wurde. Sicher, die neuen Nahkampf Sachen sind nicht schlecht, ganz im Gegenteil, nur ähneln diese doch schon sehr dem, was man von KC kennt. Nur textlich politischer. Nahkampf haben vor der “Pause” eine stärkere Eigenart bzw. einen stärkeren Wiedererkennungswert bessen. “Totgesagte leben länger” fetzt, keine Frage… Aber an die alten Dinger kommt das neue Material nicht ran, ob nun an das Material dieser MCD hier oder beispielsweise an das, der “Legion Condor”.

      Wie immer gilt, vielen Dank für deinen Beitrag! 🙂

      Beste Grüße
      Frontmagazin.de

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