Sweet Misery – S/t

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Sweet Misery – S/t
Midgård Records | CD

Eine der ersten richtigen Produktionen im noch jungen Jahr 2021 gibt es dann auch endlich zu vermelden und diese kommt aus Schweden, aus dem Hause Midgård Records...

Sweet Misery nennt sich das Projekt aus dem Endless Pride Umfeld, welches sich musikalisch überwiegend in der Hardrock Ecke austobt. Einigen von euch wird es sicherlich ähnlich gehen, mit der Zeit entwickelte man das Bedürfnis nach ausgefallenen und sauber gespielten Klängen, abseits von jenen Bands, die immer nur härter spielen und tiefer Shouten wollen. Sweet Misery ist da ein wunderbarer Ausgleich, der überwiegende Teil des musikalischen Schaffens auf diesem Tonträger ist verspielter Hardrock mit spannenden Riffstrukturen. Mag vielleicht für einige jetzt vielleicht nicht unbedingt positiv klingen, aber das Material erinnert mich stellenweise an die späteren beziehungsweise letzten Werke der Onkelz.

Das ganze Material hat einen ziemlich persönlichen Charakter, in den textlichen Strukturen findet man zwischenmenschliche Ereignisse, sozial bedingte Konflikte und Verarbeitungen persönlicher Konfrontationen. Mit dem gleichnamigen Album Sweet Misery bekommen wir also ziemlich persönliche Lieder geboten, diese befinden sich, wie bereits oben erwähnt im Hardrock Stil. Zumindest überwiegend, vereinzelt schraubt man das Tempo auch mal etwas zurück und versucht sich etwas im Bereich der Rockballaden zu bewegen. Hier und dort vernimmt man außerdem einige Metal Elemente, die zwar nicht stark in den Vordergrund rücken, dafür aber abseits des Rampenlichts eine gute Figur machen. Quasi eine wohldosierte Verfeinerung. Wer also mal wieder etwas Abwechslung in der Anlage haben möchte und es nach Mainstream Klängen verlangt, der wird sicherlich mit den durchweg englischsprachigen Liedern der Sweet Misery Scheibe seine Freude haben. Allerdings muss man auch erwähnen, das dieses Album sicherlich für viele zu seicht sein wird. Oder besser gesagt, zu unpolitisch. Denn von Politik ist hier kaum bis überhaupt nichts zu hören. Diesen Umstand muss man sich bewusst sein, wenn dies der Fall ist und man sich auf ein gutes Hardrock Album einlassen mag, steht einem entspannten Hörvergnügen nichts im Weg.

Midgård Records hatte bereits vor längerer Zeit dieses Projekt aus dem Endless Pride Umfeld angekündigt, es hat zwar länger auf sich warten lassen aber nun ist es ja endlich da. Sweet Misery ist eine schöne Hardrock Scheibe, die durch spielerische Raffinessen und einer angenehmen Stimme überzeugen kann. Musikliebhaber werden das Album sicherlich zu schätzen wissen, der Rest sollte vorher reinhören. Das Teil ist professionell und qualitativ hochwertig produziert, daran besteht kein Zweifel. Optisch ist die Aufmachung vielleicht etwas seicht gehalten, immerhin sind die Texte vollständig abgedruckt. Leider besteht die Gefahr, dass das Werk nicht die Aufmerksamkeit erhält, die eigentlich verdient wäre. Wir bekommen hier jetzt keine musikalische Revolution geboten, der Hardrock wird auf kein neues Level befördert, dafür aber in seiner Gesamtheit eindrucksvoll und wohlklingend wiedergegeben. Etwas für Musikfreunde, die Abwechslung haben möchten!

Titelliste:
01. Have some fun
02. Some kind of a lovesong
03. Leave me
04. You´re a false little man
05. Let me live my life
06. Sweet misery
07. Obsessed
08. Give me a real job
09. The final aim
10. Just another man
11. Once a brother

Hörprobe – Sweet Misery – Just another man:

 

Author: Frontmagazin
Frontmagazin.de - Das alternative Musikmagazin

2 thoughts on “Sweet Misery – S/t

    1. Sei gegrüßt,

      Ja, die Politik spielt auf dieser Produktion eher eine nebensächliche Rolle. Aber wie schon geschrieben, davon abgesehen ist die Scheibe wirklich gut und hörbar. Das Album bietet viele solcher gelungenen Riffs! 🙂

      Beste Grüße

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