Brutal Attack – AFA
Oldschool Records | EP
Vier Jahre sind seit dem “40 years of love & hate” Jubiläumsalbum inzwischen ins Land gezogen und so langsam aber sicher verlangt es die kahlgeschorene Hörerschaft nach neuen Noten und Tönen der dienstältesten, noch aktiven Skinhead Band von der Insel…
Welch eine Freude, nach unzähligen Gigs in den verschiedensten Ecken der Welt ist es endlich wieder so weit, mit der vorliegenden “AFA” EP gibt es zwei nagelneue Lieder von Altmeister McLellan und seinen Skins. Und was für Nummern es doch geworden sind, wo der musikalische Stil der Jubiläumsscheibe ziemlich, nennen wir es mal bewusst und gewollt altmodisch-retro klang, wird hier wieder musikalisch zeitgemäß stark und druckvoll zu Werke gegangen. Einwandfreier, feinster und kraftvoller RAC, schön verspielt. Der Sound steht Brutal Attack, man hört den Liedern förmlich heraus, dass da noch lange nicht Schluss ist und man gewollt ist, bis zum letzten Atemzug für Europa zu rocken.
Was einem hier ziemlich schnell auffällt, ist die politische Deutlichkeit mit der McLellan in dem Lied “AFA” auf der A-Seite musikalisch und textlich mit der Antifa abrechnet. Nicht falsch verstehen, politische Botschaften haben die Alben von Brutal Attack generell, mal mehr, mal weniger und immer lyrisch verpackt. Hier aber wird auf deutliche Worte gesetzt, musikalisch schön aggressiv der Mittelfinger zum Gruß ausgestreckt und dies steht dem Urgestein der Rechtsrockszene. Das Lied ist echt der Hammer und hat das Potenzial zu einem echten Jahreshit zu avancieren. Auf Seite B gibt es dann noch ein schönes Coverstück zum besten, und zwar das legendäre “Antisocial” von Skrewdriver, ein echter Everbrown im frischen Brutal Attack Gewand eben. Man behauptet ja gerne, der zweite Mann nach Ian Stuart wäre Paul Burnley gewesen. Sicher, No Remorse und weitere seiner Projekte sind und waren großartig und überdauern ebenfalls die Zeit, aber rein aus repräsentativer und musikalisch aktiver SIcht, dürfte Ken inzwischen Paul den Rang abgelaufen haben.
Ich liebe EPs, ich finde, in diese kleinen Schallfolien steckt meist so viel Leidenschaft, die locker auch für zwei oder drei Vollscheiben reichen würde. SO auch in diesem Fall, die “AFA” 7″ macht einfach einen wunderbaren Eindruck. Eine stabile Kastentasche die zum einen ein wirklich treffsicheres Frontmotiv mit sich bringt, und auch hier muss ich noch einmal auf die, in diesem Fall visuelle Deutlichkeit zu sprechen kommen, die eine klare Ansage an die Antifa abbildet. Auf der Rückseite gibt es ein Bild vom kultigen Last Resort Store, sofern ich da jetzt nicht ganz falsch liege und eben die Titel. Die EP ist auf 600 Stück limitiert und kommt in drei verschiedenen Farbvarianten.
Mit der vorliegenden 7″ haben sich Brutal Attack aussagekräftig und musikalisch stärker denn je, zurückgemeldet. Auch wenn es nur zwei Lieder sind, manchmal ist weniger eben mehr. Wie heißt es doch so schön, man soll sich auch an den kleinen Dingen im Leben erfreuen, oder wie war das noch gleich? Die “AFA” Schallfolie rockt, für mich bisher eine der sympathischen Veröffentlichungen in diesem noch recht jungen Musikjahr und wenn das kommende Album auch nur ansatzweise in diese musikalische Kerbe schlägt, dann dürfen wir uns auch eine gewaltige Rückkehr von einer der dienstältesten, noch aktiven RAC Kapellen freuen. Bleibt abschließend nicht mehr viel zu schreiben, einzig die Empfehlung sich zügig zum Shop von Oldschool Records zu begeben und diese EP in den Warenkorb zu schmeißen, lange wird das Teil sicherlich nicht erhältlich sein, also sagt nicht, man hätte euch nicht vorgewarnt. Eine durchweg großartige Veröffentlichung.
Limitierung:
200x schwarzes Vinyl
200x weißes Vinyl
200x rotes Vinyl
Titelliste:
Seite A
A1. AFA
Seite B
B1. Antisocial *
* im Original von Skrewdriver