Impera Regnum – The Honor Of Tribal Blood

Diesen Tonträger bewerten
[Total: 4 Average: 5]

JETZT KAUFEN

Impera Regnum – The Honor Of Tribal Blood
OPOS Records | CD

Was heißt: “Musikalischer Arschtritt” auf kolumbianisch? Keine Ahnung, aber so kann man das erste Lebenszeichen von Impera Regnum vortrefflich bezeichnen

Uff, also was die Kolumbianer von Impera Regnum mit ihrem ersten Studioalbum abliefern ist schon eine verdammt schwere Kost. All jenen, die dem extremen Metal zugeneigt sind, bekommen hier ein musikalisch-brachiales Artilleriefeuer serviert, dass letztlich nur noch verbrannte Erde hinterlässt. Das vorliegende “The Honor Of Tribal Blood” Album ist ein entfesselter und wildgewordener Hybrid aus extremen Stilrichtung wie Death und Black Metal, vereint mit klassischen Metal-Einflüssen. Dazu reihen sich noch Elemente aus dem Epic und Gothic Metal ein, all dies geht eine Symbiose ein und wird zu dem, was man wohl Impera Regnum nennen kann. Meine Fresse, der Silberling hat wirklich Dampf unter der Haube und erklingt mit gerade einmal neun Liedern wie der pure musikalische Abriss. Teilweise erinnert mich das Material an eine Mischung aus Napalm Death, etwas Cannibal Corpse und Cradle of Filth, nur eben mit einem ideologischen Fundament. Letztere Band eben durch die Epic und Gothic Elemente in den Liedern.
Nicht nur, dass dieses Werk musikalisch wie ein Vernichtungskrieg klingt, es ist dazu auch noch eine ideologisch durchtränkte Kampfansage an die moderne Welt. Thematisch beziehen die Kolumbianer deutlich Stellung gegen all die Auswüchse dieses modernen Zeitgeists, der sich der Zersetzung der Kulturen verschrieben hat. Die Lieder erklingen als musikalischer Widerstand wie beispielsweise das Lied “Against You All”, welches gegen den Werteverfall und all den abnormalen Weisen und Erscheinungen, die den Völkern der Welt schaden wollen, steht. Vorgetragen werden die englischsprachigen Lieder durch abwechslungsreiche Vocals, die von orchestralen Gesängen bis hin zu bitterbösen Shouts reichen.

Impera Regnum haben mich ziemlich überrascht, denn eines lässt sich hier nicht verneinen, und zwar das Können der südamerikanischen Truppe. Sicher, stilistisch wird hier die Hörerschaft des stilistisch extremen Metal angesprochen, klassischen RAC Hörer werden hier vielleicht eher weniger Interesse dran haben. Was nicht bedeuten soll, dass man die Finger von dieser Produktion lassen sollte, vielleicht wird ja bei dem einen oder anderen Hörer das Interesse an eben solcher Musik geweckt.

Solch musikalisches Material ist natürlich genau das Richtige für OPOS Records und die haben dem Werk auch eine würdige Produktion verpasst. Optisch kommt alles in einem klassischen Jewelcase und wurde entsprechend ansehnlich gestaltet. Sehr monumental und kulturell bindend macht das Artwork, trotz eines gewissen Minimalismus und dunkler Ästhetik, einen schicken Eindruck. Im Beiheft findet ihr natürlich die Texte zu den Liedern. Technisch muss ich sagen, dass mir das Schlagzeug teilweise etwas zu arg hervorgehoben wurde. Man darf mich gerne korrigieren, aber es klingt teilweise leider sehr übertönen denen anderen Parts gegenüber. Ansonsten macht das Teil technisch einen starken Eindruck, hier wird ordentlich abgefeuert und das wahrlich nicht zu knapp. In Sachen harter Musikkost sind Impera Regnum mit “The Honor Of Tribal Blood” in diesem Jahr wohl ganz weit vorne. Die Jungs haben echt was auf dem Kasten, man muss die musikalischen Stilrichtungen sicherlich mögen, wenn dem so ist, dann gibt es ein wirklich brachial klingendes musikalisches Inferno zu hören. Extreme Metal against Kali-Yuga!

Titelliste:
01. Intro
02. Tribal Honor
03. Seed Of Evil
04. Not Our Code
05. Against You All
06. Ready For Reaction
07. Glory And Order
08. Will 2 Rise
09. Eternal Enemy

Hörprobe – Impera Regnum – Glory And Order:

 

Author: Frontmagazin
Frontmagazin.de - Das alternative Musikmagazin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert