Brutal Attack – soar raven soar
Oldschool Records | CD
Bäm, da sind sie endlich wieder…
Gute drei Jahre haben die Arbeiten am neuen Studioalbum “soar raven soar” gedauert und jetzt liegt das neue Meisterwerk endlich vor uns. Wie ein musikalischer Orkan zieht das neue Material der englischen Kultband durch Deutschland und Europa, wenig überraschend, schließlich sind Brutal Attack nicht irgendwer und erst seit gestern aktiv. Wo der Vorgänger “40 years of love & hate” noch bewusst und stimmungsvoll musikalisch einen Retrocharakter mit sich gebracht hat, geht es dieses Mal wieder klang technisch zeitgemäß in die Vollen.
Brutal Attack haben nie frischer, ausgereifter und verspielter geklungen. Das neue Material kommt mit jeder Menge an musikalischen Raffinessen und Abwechslung daher, harte und doch rhythmisch-melodische Riffs, Hooks die sich in den Gehörgängen und Köpfen verankern und so schnell nicht wieder verschwinden. Einen Teil hat dieses Mal Broschi, bekannt durch
Smart Violence u.a., dazu beigetragen, der übrigens jetzt auch zur Besetzung von Brutal Attack gehört und damit eine starke Bereicherung darstellt. Natürlich stehen die restlichen Musiker nicht im Schatten und liefern ebenfalls einwandfreie und verdammt gekonnte Arbeit ab, die sich hören lassen kann.
Dieses Mal gibt es auch durchweg rockiges Material geboten, wer auf eine Ballade von Ken gehofft hat, der muss warten, auf “soar raven soar” wird nämlich ordentlich und von der ersten bis zur letzten Minute gerockt. Brutal Attack haben in der Vergangenheit ja schon so einige großartige Werke abgeliefert, “soar raven soar” reiht sich da problemlos ein und setzt sogar, in gewissermaßen, neue Akzente und Maßstäbe.
Thematisch und vor allem textlich bewegt die Kultband sich gewohnt auf einem eigenen Level. Kämpferisch, leidenschaftlich und kraftvoll erklingen Lieder wie die langsamere Nummer “heart“, in dem Ken klar, wie und wofür er steht. Oder die Nummer “you can´t stop the dream“, in diesem geht es um den unermüdlich Stand für die Sache. Mit der Nummer “trouble in camden” rechnet Ken mit dem bekannten Elephant Pub in Camden Town ab. Dort hört man übrigens ein paar kleine Gastpassagen. Diese und viele weitere, großartige Lieder erwarten euch auf dem neuen Studioalbum und jedes einzelne Lied ist ein musikalischer Kracher und überzeugt. Dass der gute Mann seine Arbeit am Mikro beherrscht, ist ja jetzt kein Geheimnis und so stellt Ken dies erneut unter Beweist. Er gibt die Lieder in höchster Professionalität wieder, kraftvoll und immer den richtigen Ton treffend. Auch nach all den Jahren und vielleicht sogar besser, denn je.
Als Haus- und Hoflabel steht Oldschool Records dem Urgestein bei Seite und hat dem neuen Werk den Weg rund um den Erdball verholfen. Das Teil ist soundtechnisch kraftvoll und sauber produziert, hier hört man glasklar, dass da ein professionelles Studio das Material in die Hand genommen hat und einen gelungenen Feinschliff und großartiges, finales Werk geschaffen hat. Keine Wohnzimmeraufnahmen mit billigen Drum-Computer oder solch ein Mist, hier waren Musiker mit Können am Werk und Techniker die ihr Handwerk verstehen.
Das neue Album wurde mit einer schlichten und doch sehr schicken Aufmachung, passend zum Titel gestaltet und ins Rennen geschickt. Es gibt wahlweise eine klassische Edition im Jewelcase und ein handschriftlich limitiertes Digi, dieses ist auf 1.000 Stück begrenzt. Das Digi unterscheidet sich vom Design her nicht vom Jewelcase, dafür kommt es mit einem 3D Pop Up des Brutal Attack Logos, das macht schon was her. Außerdem gibt es zwei Bonuslieder auf der CD im limitierten Digi, die beiden Lieder der “AFA” EP, damit sind die Nummern jetzt erstmals auf Compact Disc erhältlich. Lieder wurde das Master kurz vor der Abgabe noch einmal neu bzw., mit einer anderen Reihenfolge finalisiert, dies hatte zur Folge, dass die Reihenfolge auf dem Digi leider nicht mehr mit dem der CD übereinstimmt. Schade aber das ließ sich bedauerlicherweise nicht mehr korrigieren. Dies ist jetzt kein Weltuntergang, schade ist es dennoch, aber kein Grund auf dieses Werk zu verzichten. Ganz im Gegenteil.
Strolche, mit “soar raven soar” meldet sich eine der dienst ältesten RAC Bands zurück, eindrucks- und kraftvoller denn je. Ich möchte fast schon so weit gehen und behaupten, dass dieses Album für mich bis jetzt das stärkste Werk ist, was bisher unter den internationalen Produktionen das Licht der Welt erblickt hat. Einfach nur großartig, von der ersten bis zur letzten Minute. Ein Muss für alle Freunde des hochwertigen RAC. Pflichtprogramm und absolute Kaufempfehlung meinerseits.
Titelliste:
01. loaded dice
02. coming home
03. soar raven soar
04. ultra violence
05. heart
06. you can´t stop the dream
07. let the light
08. trouble in camden
09. here for you
10. antisocial (Bonus)
11. here for you (Bonus)
12. we are the damned
Hörprobe – Brutal Attack – trouble in camden: