Pequod Crew – Wenn die Freiheit ruft
Oldschool Records | CD
Zweite Vollscheibe der süddeutschen Corefraktion mit einer mehr als hörbaren Steigerung zum Erstlingswerk…
Vergesst mal schnell das Erstlingswerk von Pequod Crew, mit diesem ist das neue Studioalbum “Wenn die Freiheit ruft” nicht wirklich mehr vergleichbar. Gut, stilistisch schlägt es in dieselbe Kerbe aber spielerisch und technisch ist das vorliegende Teil eine mehr als deutliche Steigerung.
Mit deftigen Riffs und wuchtigen Tempo legt Pequod Crew hier gleich mal fünfzehn Nummern hin, die in einer wilden Mischung aus klassischen und modernen Hardcore mit einer Priese Metal
erklingen. Hier und dort wurden einige melodische Part eingebaut, die dem Ganzen eine positive Zusatznote verleihen. Das Material geht straight voran und scheppert ordentlich, da kommt keine Langeweile auf und bringt dazu noch klare Botschaften mit sich. Sozialkritisch erklingen Nummern wie beispielsweise “Wir haben Platz” ordentlich in Ohren. Aber auch teils subkulturell hält sich Pequod Crew nicht hinterm Berg versteckt. So fetzen Nummern wie “Egal was kommt” richtig stark und treffen genau den Punkt, nicht zu verschweigen sollte dabei der doch stimmige, teils abwechslungsreiche Gesang sein. Und zum Ende hin wird der Nummer eh der Knaller. Übrigens, es wird nicht nur gebrüllt, sondern hier und dort auch mal etwas klarer das Wort erhoben.
Ich muss schon sagen, ich bin positiv von dieser Scheibe überrascht. Hat mich das Erstlingswerk seinerzeit nicht wirklich abgeholt, scheppert dieser Silberling um so mehr. Deutschsprachige Coremucke mit reichlich persönlichen Touch, sozialkritisch aber auch subkulturell, einfach etwas ganz Eigenes. Musikalisch ist das Teil schon ziemlich stark, wer also der Coremucke nicht abgeneigt ist, der bekommt etwas geboten.
Etwas überraschend wurde der Nachfolger dieses Mal von Oldschool Records veröffentlicht. Eigentlich nicht das Spielfeld vom Label, mehr oder weniger, aber dennoch und erwartungsgemäß ordentlich produziert. Soundtechnisch braucht sich das Werk nicht verstecken, es hat ordentlich Dampf unter der Haube und knallt gut rein. Optisch kommt das Teil auch gut rüber, allerdings weich auch hier der Stil von dem ab, welchen man vom Label gewohnt ist. Aber egal, eben eine ausgefallene, nicht typische Produktion der süddeutschen Schmiede. Im Beiheft findet ihr selbstverständlich alle Texte zum Nachlesen.
Strolche, das zweite Studioalbum von Pequod Crew überrascht und dürfte für Freunde der härteren Gangart sicherlich eine frische Neuerscheinung darstellen. Hart und dennoch melodisch werden hier etwas über vierzig Minuten die heimischen Boxen ordentlich beansprucht. Testet das Teil unbedingt mal an, es ist abwechslungsreich und sicherlich keine Eintagsfliege. Eine kleine Überraschung die zu begeistern weiß.
Titelliste:
01. Denken
02. Tagesordnung
03. Der Wahnsinn reicht mir seine Hand
04. Arm – Klein – Schwach
05. Auslaufmodell
06. Wir haben Platz
07. Ein Häppchen
08. Egal was kommt
09. Wenn nichts mehr bleibt
10. Himmel Grau
11. Ich nicht
12. Jeder Moment ist ein Gewinn
13. Wenn die Freiheit ruft
14. Von Liebe träum ich längst nicht mehr
15. Kaum wieder zu erkennen
Hörprobe – Pequod Crew – Egal was kommt: