Anlässlich der neuen Studioscheibe “Die Welt in Flammen” von SLEIPNIR, habe ich mit TOMMY FRENCK, dem Betreiber des Eisernen Löwen ein informatives und aufschlussreiches Kurzinterview zur musikalischen Entwicklung im allgemeinen und in seinem Unternehmen geführt. Viel Spaß beim Lesen.
Frontmagazin:
Hallo Tommy, vielen Dank das du dir die Zeit für dieses kurze Interview genommen hast.
Tommy:
Ich grüße dich und alle Leser, die Zeit nehme ich mir gerne.
Frontmagazin:
Die jüngere Vergangenheit hatte ja einiges für dich und den damaligen Golden Löwen mit sich gebracht. Inzwischen ist der Goldene Löwe Geschichte und es lebt der Eiserne Löwe. Rückblickend ein kurzes Resümee, wurden die vergangenen Monate von Erfolg oder eher von Rückschritten geprägt?
Tommy:
Die neue Eröffnung war sehr erfolgreich. Wir haben nun viel mehr Möglichkeiten als vorher. Noch nicht alles ist 100% fertig, aber im kommenden Jahr sollte wieder einiges mehr zur Verfügung stehen. Rückblickend betrachtet hätten wir schon ein paar Jahre eher umziehen sollen. All die ganzen Vorgänge, der Umzug das Resümee etc. werde ich in meinem Folgebuch von “Leben wir in einem freien Land” beschreiben. Die Lügenpresse ist so in Schockstarre, das bis auf einen Artikel im MDR bisher nichts kam. Was wollen sie auch Schreiben? “Dank staatlicher Repression und Verfolgung wurde Tommy Frenck dazu gezwungen immer alles noch größer und besser zu machen”?
Frontmagazin:
Der Eiserne Löwe ist in seiner Art eine bisher einzigartige Institution in Deutschland, mit dem du in vielerlei Hinsicht dem System einen Denkzettel verpasst hast und auch ein Dorn im Auge bist. Ein nicht geringer Teil dessen dürften die musikalischen Veranstaltungen sein, die du erfolgreich anmelden konntest. Was darf man in Zukunft von dir da alles erwarten und wie waren die ersten Reaktionen der politischen Gegenspieler auf musikalischen Veranstaltungen?
Tommy:
Was ich noch Vorhabe bleibt erst einmal Geheim. Wenn alles Spruchreif und fertig ist, wird es natürlich veröffentlicht. Aktuell ist es so, dass es fast immer 3 Veranstaltungen pro Woche gibt. Im Januar probieren wir mit “Flak” 4 Veranstaltungen an einem Wochenende aus. Wobei die Tickets selbst dafür schon bald alle weg sein dürften. Am Anfang hat die Polizei noch versucht irgendetwas zu finden. Z.B. wurden die Lärmpegel gemessen (Ergebnis fahrende Autos an der Straße waren lauter), stündlich die Fluchtwege geprüft und es stand alles voll mit Polizeiautos. So sollte vermutlich die Bevölkerung gegen mich aufgewiegelt werden. Wir liegen hier aber bei Konstant 40-50 % Rechtswählern in den Dörfern und die Stimmung kippte überall auf Anti-Polizei. Es wurde quasi genau das Gegenteil erreicht. Die Bürger vor Ort hatten kein Verständnis für derartige Kontrollen und verglichen das alles ganz schnell mit den DDR-Zeiten. Als dann noch der Anschlag von Magdeburg dazu kam und dort mutmaßlich ein Polizeiauto in der Kette gefehlt hatte, diese hier aber sinnlos in Brattendorf rum standen, kippte die Stimmung ganz und seit dem hält sich das alles in Grenzen. Es gab mittlerweile so viele Veranstaltungen hier und es gab 0 Vorkommnisse, keine Anzeigen und nicht einmal Ordnungswidrigkeiten. Gegenproteste gibt es keine. Die müssten solche Leute mit Demobussen von weit weg hier herfahren….
Tickets findet ihr immer hier: Tickets
Frontmagazin:
Hat man bereits im Vorfeld versucht, die musikalischen Veranstaltungen juristisch zu unterbinden?
Tommy:
Nein, es gibt im gewerblichen Sektor anders als bei politischen Versammlungen nicht solche Möglichkeiten. Es gibt natürlich baurechtliche Anforderungen, Lärmschutz etc. um nur Einige zu nennen. Wenn man sich aber darauf vorbereitet und sich an alles hält, kann der Staat nicht einfach was herbeizaubern.
Frontmagazin:
Es sind ja nicht die ersten musikalischen Veranstaltungen, die du organisiert und durchgeführt hast. Wie siehst du die Entwicklung hingehend zu politischen Musikveranstaltungen, haben sich die Situation, die Möglichkeiten und Umsetzungen in den letzten Jahren durch juristische Mittel vereinfacht oder ist eher das Gegenteil eingetreten? Ist es schwieriger geworden?
Tommy:
Man muss sich immer an die jeweilige Zeit anpassen und darf nicht auf der Stelle treten. Wenn man politisch “Rechts” ist war es noch nie einfach. Man muss sich immer durchkämpfen und mit allem rechnen. Man sollte immer einen Plan B und C haben. Viele Sachen bei uns im “rechten” Lager scheitern ja meistens an der Naivität oder Unfähigkeit so mancher Leute.
Frontmagazin:
Neben klassischen Konzerten, veranstaltest du auch Release Partys. Gut, ist jetzt keine völlig neue Sache im politischen Musikgeschäft, dennoch nicht so verbreitet. In Kürze findet beispielsweise die Releaseparty zum neuen Sleipnir Album statt, mit anwesenden Musikern und exklusiven Produkten. Wir wissen alle, dass das nationale Musikgeschäft in den letzten Jahren immer mehr Einbußen durch illegale Downloads etc., durchleben musste und dadurch auch Schaden davon getragen hat. Sollte die rechtspolitische Musikszene mehr solche Veranstaltungen durchführen, die sich an dem Mainstream anlehnen? Immerhin und da sollte sich niemand etwas vormachen, muss ein politisches Label auch Umsatz machen, damit es weiter existiert.
Tommy:
Es ist ja nicht nur das Label. Keine “Rechtsrockband” kann alleine von ihren CD´s etc. leben, obwohl sie teilweise mehr Bekanntheit und Zuhörer haben als Mainstreammusiker. Das Problem beim umstellen auf moderne Hörmethoden ist ja, das man bei musikalischen Onlineplattformen ebenso ständig gelöscht wird, wie wir bei Facebook, Instagram, Tiktok. Das bissel Geld was dann rum kommt wird eingefroren und es dauert immer ewig bis man es freikämpfen kann. In einem “freien” Land wäre sowas natürlich kein Problem und Rechtsrockbands wären sicherlich in den Charts.
Also muss man sich überlegen wie man die Musik noch an den Mann bringen kann und positiv dazu beitragen tun natürlich solche CD Vorstellungen. Jetzt gibt es wieder so ewige Nörgler und Besserwisser, die aber außer dummen Kommentare nichts Beitragen, die dann Beispielsweise sagen, dass “rechte” Musiker keine Autogramme geben sollten. Set Jahren sehe ich ja mehrere hundert Leute monatlich in meinem Gasthaus und konnte dadurch natürlich gut nachvollziehen, was für Wünsche und Vorstellungen beim allgemeinen Publikums so vorherrschen. Eines davon ist z.B. seine Lieblingsband / Künstler mal Live zu sehen, ein Bild zu machen, sich eine CD signieren zu lassen und vielleicht auch noch ein paar Worte zu wechseln. Bei uns hat das den Vorteil: Wir liegen gut erreichbar, man kann gleich vor Ort sicher parken, man muss keine Angst haben wegen seiner Meinung dumm angemacht zu werden, man kann gut Essen und Trinken, es gibt Übernachtungsmöglichkeiten. Selbst wenn man mit der Familie kommt, kann man zahlreiche weiterer Angebote wahr nehmen.
Und wie man sieht wird ja auch alles immer mehr angenommen. Deswegen Ja, kopiert vom Mainstream erfolgreiche Projekte, werdet kreativ aber vor allem werdet aktiv und führt vernünftige Veranstaltungen durch, nicht nur im Musikbereich.
Frontmagazin:
Dazu kommt, dass du auch mal selbst Alben produzierst, wie eben zuletzt das neue Album von Sleipnir. Nach welchen Kriterien entscheidest du, was und wen du produzierst?
Tommy:
Ich würde mich jetzt nicht als Produzenten bezeichnen. Das mit Sleipnir ist eine spezielle Geschichte, die so zusammengewachsen ist.
Frontmagazin:
Wie und wo siehst du den aktuellen Stand der nationalen Musikszene in Bezug auf Rentabilität, musikalischer Qualität und Klängen, Künstlern und Bands, und wohin wird es deiner Meinung nach noch gehen? Wird es besser oder schlechter?
Tommy:
Ich kenne natürlich nicht die genauen Verkaufszahlen der 90er, aber was man so hört ist natürlich, dass das CD-Geschäft schlechter geworden ist, weil die Leute nicht mehr so viele CD`s kaufen. In neuen Autos gibt es kaum noch CD Spieler und selbst ich, habe die neue Sleipnir auf dem Laptop Probe gehört, weil ich gar keinen CD Spieler mehr daheim habe. Die Jugend will es einfach haben, ein Klick online irgendwo, mit Karte oder Paypal zahlen und die Musik sofort auf dem Handy hören. Da ist noch sehr viel Potential was aufgrund der ganzen Repression nicht abgegriffen werden kann. Wer da Lösungen bieten kann, kann sich gerne melden. Das Problem ist also bekannt, nur die Lösung läst noch auf sich warten.
Es gibt natürlich mittlerweile so gute Bands, die sich musikalisch Mega weiter entwickelt haben und es gibt andererseits Bands wo man denkt: hoffentlich kommt nochmal ein Album wie das Erste.
Ich gehöre übrigens zu der Gruppe, die fast nur alte Lieder hört. 😉
Frontmagazin:
Was waren so deine persönlichen Favoriten unter all den Produktionen der letzten Jahre? Gibt es Werke, die du besonders positiv in Erinnerung hast und immer wieder gerne hörst?
Tommy:
Persönlich höre ich eher weniger Musik (wenn dann nur Alte) , im Gasthaus läuft immer eine gute Auswahl der letzten Jahre quer Beet. Aber spontan fällt mir da jetzt keines ein, welches man besonders hervorheben muss. Auf welche Jahre beschränken wir uns da, wobei ich auch gar keine Übersicht mehr habe, welches Album im welchem Jahr erschienen ist. 🙂
Frontmagazin:
Um noch einmal auf deine musikalischen Veranstaltungen zurückzukommen, korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber derzeit sind nur deutsche Künstler und Bands bei dir im Eisernen Löwen aufgetreten. Sind auch internationale Gäste geplant?
Tommy:
Ja natürlich, wir müssen mal schauen, welche Künstler wir für 2026 realistisch heran bekommen können, ein gemeinsames Datum finden und ob das ganze auch bezahlbar ist. Wer buchbare Künstler kennt, die wir bisher nicht auf dem Schirm haben, kann uns gerne den Kontakt vermitteln. Gerne auch aus dem Ausland.
Frontmagazin:
Hast du einen persönlichen Wunschkandidaten der einmal im Löwen einen Gig spielen könnte?
Tommy:
Ich habe schon ein paar mal versucht Gigi dazu zu bewegen. Ansonsten haben wir schon einige Gruppen geplant für Anfang 2026 die bisher noch nicht bei uns aufgetreten sind, wie: Oidoxie, Sturmrebellen, Eisernes Gebet, Eichenlaub mit Schwertern. Weitere sind natürlich in Planung.
Frontmagazin:
Tommy, vielen Dank für dieses kurze Interview, wir werden uns sicherlich zeitnah noch einmal hören. Bis dahin wünsche ich dir alles Gute und weiterhin viel Erfolg und Kraft mit dem Löwen, deinen musikalischen Veranstaltungen und dem politischen Widerstand gegen alles und jedem, der sich gegen dich stellt.
Tommy:
Danke! Dir weiterhin gutes Gelingen mit deinem Magazin.