Honour Bound – Just Another War
OPOS Records | CD
Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Sänger von Heiliger Krieg und den Musikern von Endless Struggle…
In Bezug auf die jüngsten Veröffentlichungen standen die letzten Tage musikalisch zweifelsohne im Zeichen der härteren Gangart. Und wenn ein Label dabei nicht fehlen darf, dann ist es definitiv OPOS Records. Und so kam es dann auch, mit zwei neuen Produktionen hat das Label mal kräftig dem Ruhemodus den Kampf angesagt, eines davon ist das vorliegende Studioalbum “Just Another War” von Honour Bound. Dabei handelt es sich, wie eingangs schon geschrieben um ein gemeinschaftliches musikalisches Projekt des Heiliger Krieg Sängers und den Musikern von Endless Struggle. Die Jungs von Endless Struggle sind bekanntlich irgendwo zwischen Hardcore und Metal bzw. Metalcore angesiedelt, wer allerdings in den zehn Liedern auf diesem Silberling
diese Stilrichtung erwartet, der wird nicht ganz bedient. Die Musiker drosseln das Tempo ein wenig, ohne jedoch an einer guten Portion musikalischer Härte und selbstverständlich auch an Können zu sparen. Fetzige Gitarrenriffs, ein wirklich schön und Tempo reiches Schlagzeug geben hier den Ton an. Ich würde das Schaffen als harten Rock mit einem guten Schuss Metal bezeichnen. Nicht überladen, sondern genau passend für den Heiliger Krieg Sänger, der hier wieder einmal grandiose Arbeit abliefert und mit englischem Gesang stark und positiv an Fortress erinnert.
Thematisch lässt “Just Another War” klare Botschaften auf die interessierte Hörerschaft los. Das Album ist eine deutliche musikalische Kampfansage gegen diesen Zeitgeist und geht direkt in die Offensive. Sozialkritisch und ideologisch gefestigt, lassen Honour Bound uns wissen, was sie vom anhaltenden Zersetzungskrieg gegen die Kulturen mit dem Lied “No More Cultures´ Devastation” halten. Aber auch persönliche Schicksalsschläge wie Verrat an der Freundschaft werden thematisiert wie beispielsweise dem der starken “Devils´ Dance” Nummer. Diese und viele weitere Themen werden mit durchdachten, durchweg in englischer Sprache verfassten Texten vorgetragen.
Honour Bound steht gut positioniert um sich zu einem der interessantesten musikalischen Projekte in diesem Jahr zu formieren. Musikalisch bekommen wir kraftvolle, harte Rockmucke mit Metal-Elementen und wohl platzierten melodischen Parts geboten. Garniert mit durchdachten Texten und einer unverkennbaren Stimme, bietet dieses Studioalbum durchaus einen gewissen Überraschungseffekt der über die erste Runde hinausgeht. Mich hat das Teil nach wenigen Runden abgeholt und ja, es erschallt derzeit verdammt häufig durch die heimischen Boxen.
OPOS Records hat das Werk optisch den Themen angepasst, entsprechend düster fällt die Aufmachung aus. Sieht gut aus, etwas apokalyptisch was auf Endzeitstimmung hinweist. Im Beiheft findet ihr alle Texte zum Nachlesen. Neben der klassischen Edition im Jewelcase gibt es noch ein handschriftlich limitiertes Digi, dieses ist 333 Stück begrenzt und wurde optisch etwas abgeändert. Ansonsten ist das Digi identisch zur regulären Veröffentlichung. Technisch braucht dieses Werk sich wahrlich nicht zu verstecken. Sauber und verdammt druckvoll abgemischt, erklingen die zehn Lieder mit jeder Menge an Spielfreude, Abwechslungsreich und stark arrangiert.
Wer der härteren Klangkunst zugeneigt ist und/oder der Stimme vom Heiliger Krieg Sänger, der sollte ruhig mal hineinhören, dieses Projekt bringt jede Menge Energie in Form von hochwertiger Musik und starkem Gesang mit sich. Hier haben sich Musiker zusammengetan und ein wirklich gelungenes Projekt realisiert, welches weit davon entfernt ist, eine Fließbandproduktion der Einheitsbreimaschinerie zu sein. Dazu steckt zu viel Abwechslung, Können und Einfallsreichtum in der Arbeit. Dieses Projekt darf gerne, irgendwann einmal, fortgesetzt werden.
Titelliste:
01. No More Cultures´ Devastation
02. Methodical Enslavement
03. Devils´ Dance
04. Nothing Has Changed
05. Death Bell Tolls
06. Oppression Awaits You
07. Road to Perdition
08. A Matter of Survival
09. Hail to Our King
10. All Out War
Hörprobe – Honour Bound – No More Cultures´ Devastation:
Musikalisch gut, Grafik reine Katastrophe… sieht aus wie KI, hoffe das wird nicht zum Standard…
Sowohl gesangstechnisch als auch musikalisch die absolute Spitzenklasse. Die Stimme des Frontmanns macht einfach alles platt – fast noch besser als bei seiner Hauptband. Da hat OPOS wirklich mal wieder geliefert.
Einziger Kritikpunkt – die Gestaltung. Hätte da jemand wie Doomsdaykvlt was entworden, hätte die Scheibe mit Sicherheit mehr Aufmerksamkeit erhalten. Das Auge isst nun mal mit.