Sturmwehr – Feuerregen

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Sturmwehr – Feuerregen
Das Zeughaus | CD

Konzeptalbum der Ruhrpott-Rebellen zum Thema nordische Mythologie

Und ich dachte, mit dem Akustik-Rockalbum “So lang mein Herz noch schlägt” hatten wir zum Jahresende die volle Dosis musikalischer Schaffenskraft von Sturmwehr serviert bekommen. Pff, was uns hier aus dem Ruhrpott serviert wird, ist einfach großartig. Ein Konzeptalbum zum Thema nordische Mythologie welches selbst jemanden wie mich, der dem mythologischen Erzählungen eher weniger zugeneigt ist, vollsten überzeugt und abholt.

Gute zwei Jahre nach der letzten Rockscheibe, gibt es elf neue Nummern, zehn Lieder und ein Intro, geboten. Und diese haben es wirklich in sich, mehr noch als erwartet. Jens und seine Mitstreiter haben die musikalische Messlatte mal wieder verdammt weit oben angelegt und dies hat sich bezahlt gemacht. Das Konzeptalbum “Feuerregen” brilliert mit einer unglaublich starken Klangkulisse, ausgefeilten und durchdachten Riffs, Melodien und einem unglaublich wuchtigen Schlagzeug. Dazu gibt es viele, starkes Soloeinlagen, perfekt und stark eingesetzt. Doch damit nicht genug, was diesem Album besonders gut steht, sind die teils stark an Absurd erinnernden, melodischen Elemente. Keine Sorge, Sturmwehr gleiten hier nicht in den Black Metal ab, stattdessen trifft sich auf “Feuerregen” der nationale Rock mit elementarischen Einflüsse aus Werken wie “Grimmige Volksmusik” oder “Blutgericht” und dies verleiht diesem Werk sein gewisses Etwas, musikalisch wie textlich.

Es bedarf wohl kaum einer Erläuterung zu einem Konzeptalbum über nordische Mythologie, zumindest nicht großartig. Thematisch toben sich Jens und seine Mannen an Themen wie “Asgardsreien“, welches die Geschichte der Wilde Jagd erzählt. Das Lied “Yggdrasil” handelt von dem gleichnamigen Lebensbaum, die Weltenesche, die, die neun Welten des Kosmos verbindet. Der musikalische Höhepunkt wird für mich persönlich mit dem Lied “Aurora” erreicht. Aurora ist weniger eine Gottheit, sondern vielmehr das Nordlicht selbst und führt die gefallenen Krieger nach Walhalla. Eine dermaßen starke und mitreißende Nummer die ich in Dauerschleife hören kann. Wenig überraschend trifft Jens immer den richtigen Ton und vermittelt durch seine Gesangskünste den Geist der nordischen Mythologie, man hört die Texte nicht nur, man fühlt sie.

Sturmwehr haben es wieder einmal geschafft. Mit dem “Feuerregen” Konzeptalbum hat die Truppe abgeliefert und auf ganzer Linie überzeugt und gepunktet. Das neue Album ist musikalisch wie textlich ein geniales Werk und zählt für mich schon jetzt zu den besten Scheiben im Jahr 2025.

Da hat man sich bei Das Zeughaus ein wahrlich starkes Werk an Land gezogen. Sturmwehr ist und bleibt eine musikalische Bastion der nationalen Musikszene und dies stellt die Band hier erneut eindrucksvoll unter Beweis. Technisch ist das Konzeptalbum schier ein kraftvolles Machtpaket, druckvoll und klar erklingen die Lieder dieser Produktion. Und auch in Sachen Aufmachung sieht diese Produktion wirklich schick aus. Das Artwork reiht sich natürlich in das Konzept dieser Studioscheibe ein, passend zu den jeweiligen Themen wurde das Beiheft mit entsprechenden Bildern ausgestattet und auch hier findet ihr alle Texte. Die farblichen Akzente sind wunderbar gewählt, so macht dieses Werk auch optisch einen wunderbaren Eindruck. Neben der klassischen Jewelcase Version gibt es noch eine limitierte Variante mit einem Pappschuber auf dem Odin, Hugin & Munin und Geri & Freki gestanzt wurden. Dies verleiht dem Schuber eine 3D-Optik, richtig schick. Die Variante ist übrigens handschriftlich auf 700 Stück limitiert.

Ein Jahresende im Zeichen von Sturmwehr, grandios zelebriertes Liedgut der Ruhrpott-Rebellen. Sichert euch dieses starke Konzeptalbum und genießt es im vollen Umfang. Für mich gehört dieser Silberling ganz klar auf das Treppchen der besten Produktionen in diesem Jahr.

Titelliste:
01. Ruf der Raben
02. Hel
03. Yggdrasil
04. Wolfszeit
05. Wir wetzen die Klingen
06. Nidhöggr
07. Hugin und Munin
08. Feuerregen
09. Die Nornen
10. Aurora
11. Asgardsreien

Hörprobe – Sturmwehr – Aurora:

 

Author: Frontmagazin
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3 thoughts on “Sturmwehr – Feuerregen

  1. Werte Leser, das hier ist meine Einschätzung und Bewertung. Bewertung ist objektiv und liegt im Auge des Betrachters, also kein böses Blut, an diejenigen, die mit der Wertung nichts anfangen können.

    Zum Album: Die Aufmachung ist sehr gut, zwar schon recht düster, aber es passt und da gibt es sonst nichts zu bemängelt. Sieht super im Schrank aus!

    Kommen wir aber nun zur Musik selbst. Ich habe das Album zweimal gehört und bin echt gar nicht warm geworden. Nicht, weil mir Sturmwehr nicht gefällt, sondern weil es auf folgende Gründe zurückzuführen ist. Die Melodien passen meiner Meinung nach nicht so richtig zur inhaltlichen Darbietung oder nur teils. Da gefiel mir meinerseits “Hugin und Munin” noch am besten, da es den Charme sehr gut eingefangen hat.
    Inhaltlich ist das Album Spitzenklasse, da gibt es nichts, worüber gemeckert werden kann. Sehr sauber und ordentlich, aber die Umsetzung ins lyrische ist… einfach gehalten, besonders die Reimschemen in manchen Refrains. Die Länge der Texte ist wiederum ein Pluspunkt.

    Ich bin ein riesen Fan von nordischen Klängen, Mythen und Sagen. Das Album ist nicht das Beste und auch nicht das Schlechteste. Es ist deswegen auch KEINESFALLS ein Fehlkauf – Im Gegenteil, ich würde es sogar gar empfehlen, da der Inhalt überzeugend ist und die musikalische Qualität allgemein wirklich grandios ist! Eine Produktion die man zumindest mal gehört haben MUSS.

    1. Moin MK,

      ich bin mir sicher, dass, sowohl Band & Musiker als auch Label mit Kritik umgehen können und deine ist sachlich. Solche Beiträge müssen und dürfen natürlich auch sein, sonst würde man nämlich genau das machen, was man immer kritisiert… Zensur der Meinungen. Eine Band und/oder ein Künstler muss mit Kritik umgehen können und nicht nur die eine Seite, die positive Meinung der Hörerschaft hören wollen. Ich bin mir sicher, dass sowohl Sturmwehr als auch Das Zeughaus damit kein Problem haben.

      Beste Grüße

      1. Ging mir weniger um die Band und das Label, dass diese nicht kritikfähig seien, sondern um Leute, die Kritik zu ernst oder es sich viel zu sehr zu Herzen nehmen.
        Bin da ansonsten gleicher Meinung.

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