The Bully Boys – Winged Horsemen

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The Bully Boys – Winged Horsemen
Resistance Records | CD

Wie ein Orkan hat die Nachricht sich verbreitet, dass die legendären The Bully Boys aus den Vereinigten Staaten um Sänger Scott, sich mit einem neuen Album zurückmelden würden. Und dann hat es auch gar nicht mehr so lange gedauert, bis die erste Hörprobe in den Weiten des Internets zu finden war. Bäm, die Skinhead Superstars sind zurück und es klingt stark, fast so wie früher als Panzerfaust Records einen Kracher nach dem anderen veröffentlicht hatte. Dann mal los, die Lautstärkeregler scharf nach rechts auf Maximum und los geht es

Frisch und doch vertraut klingen die neun neuen Nummern der Bully Boys auf dem vorliegenden “Winged Horsemen” Studioalbum, welches inzwischen die fünfte Vollscheibe der Amis in deren Diskografie ist. Musikalisch lassen es die alten Herren erneut ordentlich Krachen, überwiegend schnell gespielter Hardrock mit einigen Elementen aus dem Metal, vielen starken Riffs und ein wuchtiger Rhythmus der einen mitzieht. Es ist auch dieses Mal unwiderlegbar, die Bully Boys sind und bleiben eine der stärksten, noch aktive amerikanischen Bands. Und sie bleiben sich treu, denn im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern ihrer Zeit, haben die Bully Boys sowohl musikalisch als auch textlich, stets die Messlatte sehr, sehr weit oben angesetzt. Diesen Kurs verfolgen die Amis auch auf dem vorliegenden Album. Die kämpferischen und sozialkritischen Botschaften, die für amerikanische Verhältnisse hier doch ziemlich durchdacht vorgetragen werden, lassen sich richtig gut hören. Lieder wie “King of the Streets” oder “WK 2” erinnern positiv an die guten, alten Tage amerikanische White Power Mucke, “Consequences” drückt vom Tempo ordentlich und “Not an Inch” lässt keinen Zweifel daran, wer die Bully Boys sind und wo sie stehen, damals wie heute.
Das Material auf der “Winged Horsemen” Studioscheibe rockt, jedoch gibt es da einen Punkt, der mich etwas stutzig macht. Man darf mich da gerne korrigieren, wenn ich falsch liege, aber das Schlagzeug klingt sehr nach Drumcomputer und dazu noch ungewöhnlich schwach abgemischt im Vergleich zu den restlichen Parts. Würde mich ja schon sehr überraschen, eben auch deswegen, dass der gute Scott nicht nur Sänger, sondern auch Drummer ist oder anders gesagt, in der frühen Phase von den Bully Boys war. Dieser Beigeschmack ist etwas fade und wäre echt schade, wenn dem wirklich so ist. Ach ja, und ob der gute Ed noch mit am Board ist, ist leider nicht bekannt. Aber gut, das nur mal so nebenbei.

Das ist doch mal was, die Bully Boys sind zurück und zumindest für meinen Geschmack stellt dieses Album schon jetzt eine der besten internationalen Veröffentlichungen in diesem Jahr dar, trotz dessen, dass es sich um einen Drumcomputer handeln könnte. Kaum hatte sich die Nachricht von dem bevorstehenden “Winged Horsemen” Album verbreitet, stand doch tatsächlich vereinzelt ein Vergleich mit der “From Amerika with Love” im Raum, die bei vielen Hörern und Sympathisanten der Amis ja nicht so gut abgeschnitten hatte. Dem kann ich persönlich nicht wirklich zustimmen, mir gefiel der Vorgänger. Sicher, er kam nicht ganz an die anderen Sachen ran aber dennoch, es war ein stimmiges Album. Aber “Winged Horsemen” ist da noch einmal ein anderes musikalisches Kaliber, es ist eingängiger und kraftvoller, einfach Bully eben.

Die Produktion, die unter dem Banner Resistance Records das Licht der Welt erblickt hat, macht optisch einen guten Eindruck und kann sich soundtechnisch hören lassen. Auf die Optik noch einmal zu sprechen zu kommen, das Teil sieht schon schick aus und passt thematisch zu den Liedertexten. Zumindest größtenteils. Das Beiheft beinhaltet alle Texte mit passender grafischer Untermalung. Für durchgedrehte US-Freunde wie Meiner Einer, ist diese Produktion endlich mal wieder ein echtes musikalisches Leckerchen mit einer guten Portion Nostalgie aus Übersee. Alle anderen die gerne mal fremdsprachigen RAC / WP Rock – letzteres natürlich nicht mehr so radikal wie in den guten Neunzigern – werden mit diesem Silberling sicherlich ihre Freude haben. Das Teil lohnt sich, ganz klare Kaufempfehlung.

Titelliste:
01. Which Way Western Man
02. Into the Storm
03. Consequences
04. King of the Streets
05. New Beginnings
06. WK 2
07. Winged Horsemen
08. Legion of the Doomed
09. Not an Inch

Hörprobe – The Bully Boys – King of the Streets:

 

Author: Frontmagazin
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