Tragik der Zeit

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Tragik der Zeit
Germania Versand | MCD

Hmm, also man mag sicherlich gute Absichten gehabt haben und ja, hier und dort gibt es einige interessante Elemente & Riffs zu hören, allerdings verstehe ich nicht wirklich, was das Material mit den in der Ankündigung genannten Stilrichtungen wie Black Metal, Neo Folk oder Gothrock zu tun hat? Aber fangen wir erst einmal an, das Projekt soll laut Germania Versand aus den Federn einer Melanie Dittmer stammen, ich vermute mal, dass das Konzept von ihr stammt, denn einen weiblichen Part hört man auf diesem Album nicht. Wenn doch, dann bin ich taub… nee, da war nichts mit weiblichen Geträller. Stattdessen ist hier der Einzelkämpfer die stimmliche Leitfigur hinter dem Mikro. Dieser meistert seine Arbeit mal gut und auch mal weniger gelungen, gerade bei dem Lied “Schwarze Sonne” streuben sich bei mir die Nackenhaare und das Augenlid beginnt zu zucken. Geleit bekommt der Einzelkämpfer zweimal vom Hannes (Kategorie C) und einmal von Henry8, dieser übernimmt den Sprachgesang (Rap).

Thematisch ist die Minischeibe klar dem Aktivismus verschrieben, textlich ist das Werk nicht schlecht geworben – einmal musste ich sofort an die Weissen Wölfe denken. Mit einer Ausnahme dürfte es sich um selbstverfasste Texte handeln. Demnach bietet die Minischeibe vier eigene Lieder und eine Coverversion, dabei handelt es sich um “Brechen muss der schwarze Bann” von der deutschen Industrial/Neofolk Band Von Thronstahl. Musikalisch wurde die Minischeibe ja als Dark Crossover angekündigt, wie die Band das Projekt selbst bezeichnet und als ein Zusammenspiel aus RAC, Black Metal, Neo Folk, Gothrock und Rap beschrieben. Gespielt wird der musikalische Teil mal flott und mal etwas entspannter, aber sieht man mal von einigen wenigen Elementen ab, sind Black Metal, Neo Folk und Gothrock Klänge allerdings Mangelware. Man bekommt Rock geboten, klassischen Rock, mit einigen kleineren Elementen, einigen Riffs die an die genannten Stilrichtungen erinnern, aber das war es dann auch schon. Dass man hier beispielsweise von einer Black Metal beeinflussten Klangkunst sprechen kann, ist ziemlich weit entfernt.

Die Minischeibe “Tragik der Zeit” hat konzeptionell sicherlich gutes im Sinne gehabt, leider hängt die Umsetzung aus stilistischer Sicht hinterher und erfüllt nicht beschriebenen Interpretation und Darbietung. Die Produktion aus dem Hause Germania Versand ist an sich nicht schlecht, Klang technisch kann das Werk sich hören lassen und auch die Aufmachung ist grundsätzlich der angepriesenen Stilrichtungen entsprechend gestaltet. Ungünstigerweise hat man bei der Gestaltung nicht darauf geachtet, dass das Farbenspiel auch funktioniert. Daher sind die Texte im Beiheft bedauerlicherweise verdammt schwer zu lesen, da man für die Schrift den Farbton Bordeaux gewählt hat und der Rest, das Bildmaterial etc., in Schwarz/Weiß gehalten ist. Auf dem Frontcover funktioniert das vielleicht noch, im Inneren wird es allerdings schwer.

Wie gesagt, mit “Tragik der Zeit” hat man es sicherlich gut gemeint, umgesetzt hat man es allerdings nicht entsprechend der Ankündigung. So muss man leider sagen, und das gerade, weil solche experimentellen Sachen an sich eine spannende und abwechslungsreiche Sache sein können, dass diese Minischeibe am Ziel vorbeigeschossen ist. Technisch gut geworden, entsprechend der angeblich vorhanden Stilrichtungen, die nicht wirklich gegeben sind, eine Minusrunde und viel heiße Luft um nichts!

Titelliste:
01. Tragik der Zeit (feat. Henry)
02. Pflug und Schwert (feat. Hannes)
03. Kopfsteinpflaster (feat. Hannes und Henry)
04.Schwarze Sonne
05. Brechen muss der schwarze Bann *

* im Original von Von Thronstahl

Hörprobe – Tragik der Zeit – Pflug und Schwert:

 

Author: Frontmagazin
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2 thoughts on “Tragik der Zeit

  1. Also was soll man schon sagen. Die Rezension ist ja mal sehr human ausgedrückt. Diese Scheibe ist der allerletzte Müll. Sicher hat sie ihre Daseins Berechtigung aber ich Frage mich wirklich manchmal ob die Musiker nicht selbst merken was sie da für Müll raushauen

  2. Guten Morgen. Kann mich meinen Vorschreiber nur anschliessen. Diese CD ist der grösse Mist und eine der schlechtesten Produktionen in diesem Jahr. Dieser Einzelkämpfer kann keinen Ton halten und klingt krum und schief. Wie das Frontmagazin geschrieben hat klingt die Musik nicht im Ansatz so wie der Germaniaversand es beschrieben hat. Wundert mich aber auch nicht. die bewerben ihre schlechten Produktionen immer mit grossen Worten. Wer sowas als moderne Musik bezeichnet lebt im falschen Jahrhundert!

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