Ostfront – Verloren im Geist der Zeit

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Ostfront – Verloren im Geist der Zeit
Das Zeughaus | CD

Mit “Verloren im Geist der Zeit” liefern die Jungs von Ostfront ihr mittlerweile viertes Studioalbum ab, welches den Vorgänger, dass nur wenige Monate vor der Corona-Pandemie veröffentlicht wurde, locker in die Tasche steckt. Man hat die Zeit scheinbar genutzt und sich musikalisch ziemlich gesteigert. Mehr noch, die Jungs haben sich weiterentwickelt und es sich getraut, über den Tellerrand zu schauen…

Wo man in den Anfangstagen noch dem klassischen Rock zugewandt war, hat es sich über die Jahre stilistisch immer fortlaufend, verändert und verfeinert, ohne dabei sich jedes Mal neu zu formen. Ostfront war im Herzen imm die selbe Band, aber stets am eigenen Material gewachsen. Und wie man gewachsen ist, dies hört man nun deutlich auf dem vorliegenden neuen Album. Ostfront spielen mit verschiedenen Stilrichtungen und gehen auf “Verloren im Geist der Zeit” teil schön experimentell zur Sache, dies verleiht dem neuen Album eine gute Abwechslung. So treibt man hier nicht nur im, sowohl klassischen wie auch moderneren Rock sein Unwesen, sondern geht sogar soweit und garniert die neuen Titel mit einigen Black Metal Elementen, sowohl musikalisch durch fies schnelle Riffs als auch durch giftiges BM Gekeife. Ein mutiger Schritt der doch ausgezahlt hat, es verleiht dem neuen Album eine starke Note und weiß durchaus zu gefallen. Aber keine Angst, hier formierte sich jetzt keine neue Politkapelle für den völkischen Schwarzmetall, man serviert selbstverständlich auch weiterhin melodisches Liedgut mit viel Melodie und Rhythmus. Und dies wird durch mehrstimmige, ebenfalls ziemlich abwechslungsreiche Gesangseinlagen gekrönt. Tiefe, harte Parts treffen auf Klargesang, dass funktioniert bestens und klingt richtig gut.

Thematisch sind Ostfront klar auf rechtspolitischer Linie, es gibt keine verschachtelte, angedeutete Politkritik, stattdessen gibt man klare Wort von sich und nennt das verkommene Kind beim Namen. Sei es klare und wütende Multikulti-Kritik oder eine gelungene musikalische Abrechnung mit der Corona-Pandemie, es wird einiges geboten, sowohl im Bezug auf aktuelle bzw. jüngste Ereignisse, wie auch Themen mit historischen Bezug wie in dem Lied “Ich bin schon lange fort”. Die Texte liegen fern der plumpen Parolenpropaganda, man hat sich beim Schreiben was gedacht und nicht einfach nur auf Provokation abgezielt.

Erneut hat man die Arbeit mit Das Zeughaus gesucht und gemeinsam diesen Tonträger ins Leben gerufen. Das inzwischen eingesessene Label hat mal wieder gute Arbeit abgeliefert, gerade im Bezug auf die Aufmachung. Das Design spricht mich wirklich an und vermittelt eine optische Botschaft, diese wirkt im Kontext mit dem Albumtitel schon ziemlich bedrückend und doch auch irgendwie aufrüttelnd. Gelungen, wirklich gelungen, gut gemacht. Wie nicht anders zu erwarten war, findet ihr im Beiheft alle Texte, wäre auch mehr fraglich wenn man darauf verzichtet hätte. Auch technisch ist die neue Scheibe gut umgesetzt, die zehn neuen, alle in deutscher Sprache vorgetragenen Lieder klingen sauber abgemischt. Klar und deutlich.

Da bleibt am Ende nur noch zu sagen, dass man mit dem neuen Album “Verloren im Geist der Zeit” eine schöne und vor allem abwechslungsreiche, mit einigen experimentellen Elementen ausgestattete, Politscheibe geboten bekommt. Vom ruhigeren bis schnelleren Rock über teils schweren Metal, es gibt einiges auf die Lauschlappen und dies macht einen guten Eindruck. Testet das Teil mal an, es ist nicht verkehrt. Ganz im Gegenteil!

Titelliste:
01. Multikulti, Totentanz
02. Frisch auf Kamerad
03. Machtergreifung durch Pandemie
04. Ich bin schon lange fort
05. Des Lebens Hürden
06. Dbs, dRs
07. Du bist nicht gegangen
08. Wo soll das noch hinführen
09. Pseudoluxus
10. Scheideweg

Hörprobe – Ostfront – Des Lebens Hürden:

 

 

Ostfront – Schuldigkeitshypnose

Author: Frontmagazin
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1 thought on “Ostfront – Verloren im Geist der Zeit

  1. Schade die erste Ostfront war echt spitze, die Split mit SKD war auch noch gut.
    Aber dann gings Irgendwie bergab, leider überzeugt mich auch die neue Scheibe nicht 🙁
    Das Schlagzeug klingt programmiert, der Gesang stellenweise sogar schief.
    Einfach nur Ärgerlich diese Rückwärts Entwicklung´.

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