Symphonie des Blutes – Tag der Ehre

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Symphonie des Blutes – Tag der Ehre
Rebel Records | CD

Anlässlich des jährlichen Gedenktages an die Schlacht bzw., den Ausbruch deutscher und ungarischer Truppenverbände aus Budapest vom 11. bis 13. Februar im Schicksalsjahr 1945, treffen sich politische Aktivisten aus ganz Europa in der ungarischen Hauptstadt, um den dramatischen und leider auch tragischen Abwehr- und Ausbruchskampf gegen die Rote Armee zu gedenken. Diese letzten Kriegstage waren, wie viele andere auch, gezeichnet von großen Verlusten. Dieses tragische Ereignis, mit tausenden toten ungarischen und deutschen Soldaten, sollte der Nachwelt künftig eine Bindung schaffen, ein Bund der Deutschland und Ungarn künftig historisch und brüderlich vereint und zum gemeinsamen Handeln bewegt. Der Tag der Ehre erinnert den vielen tausenden Toten durch die Roten. Die deutsche Band Symphonie des Blutes haben anlässlich dieser jährlichen Gedenkveranstaltung ein Konzeptalbum geschaffen, welches sich mit den letzten Tagen dieser Schlacht(en) beschäftigt.

Stilistisch knüpft das musikalische Schaffen der Band an jenes vom Debütalbum aus dem Jahr 2022 an. Was bedeutet, dass die interessierte Hörerschaft eine richtig schöne Mischung aus härteren Rock, viele melodischen Riffs und schweren Metal Elementen, aber auch der ruhigere Ton kommt nicht zu kurz und kommt durch die tragische Thematik dieser Konzeptscheibe sehr emotional zur Geltung. Ja, die spielerischen Raffinessen auf diesem Album können sich wirklich hören lassen, da hat sich die Band durchaus einiges einfallen lassen, um die schere Kost angemessen zu vertonen. Das Konzept dieser Produktion hält sich chronologisch am historischen Geschehen, vom Beginn “Der Festung von Budapest” über den schicksalhaften Kampf “Im eigenen Blute” und “Dem Schicksal zum Opfer”, bis zum letzten Befehl “Wir brechen aus”, der das ganze Grauen in die Geschichtsbücher verewigt. Und weiter hinein in die Gegenwart in der “Wenn die Gefallenen rufen”, die Jugend das Vermächtnis tragen und an das gedenken, wofür tausende ihr Leben ließen. An all das Grauen und Schrecken, dem sich die tapferen deutschen und ungarischen Seelen entgegenstellt und ihr Leben ließen.

Symphonie des Blutes haben sich textlich wirklich ins Zeug gelegt. Bis auf eine Ausnahme in Form der Nummer “Day of Honour”, wurden alle deutschsprachigen Lieder mit Sinn, Respekt und Bedacht verfasst. Das vorliegende Konzeptalbum “Tag der Ehre” stellt ein würdiges musikalisches Andenken dar und beweist das nötige Feingefühl mit der schweren Thematik. Vorgetragen werden die Lieder durch die kraftvolle Stimme des Sängers, der mich auf diesem Tonträger doch sehr an Heiliger Krieg erinnert. Dazu gesellen sich immer mal wieder einige Chorgesänge der restlichen Musiker.

Ohne Wenn und Aber, da hat man im Hause Rebel Records ziemlich was auf die Beine gestellt mit der vorliegenden Produktion. Ein Tonträger, der nichts beschönigt oder relativiert und mit Sinn und Beacht an ein dunkles und grausames Kapitel zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin, erinnert. Dabei hat man sich technisch nicht lumpen lassen und einen wirklich klaren und kraftvollen Tonträger produziert, mit Hingabe ausgereift konzipiert und komponiert. Verpackt wurde dieses Konzeptalbum von Rebel Records wahlweise in einem klassischen Jewelcase oder in einem Mediabook welches handschriftlich auf 666 Stück limitiert ist und einen exklusiven Bonustitel beinhaltet. Optisch wurde die Gestaltung natürlich dem Konzept des Tonträgers angepasst, in unterschiedlichen Varianten. In beiden Varianten wurden die Texte abgedruckt und entsprechend mit passendem Bildmaterial ergänzt. Eine Sache muss aber leider kritisieren und dabei handelt es sich um die Aufmachung des Mediabooks; das Kontrastverhältnis wurde hier bedauerlicherweise sehr unvorteilhaft gewählt und umgesetzt. Bei einem solch dunklem Grundton wie das “Moosgrün”, welches hier verwendet wurde, dann auch noch dunkleres Bild- und Schriftmaterial zu verwenden, ist zum Scheitern verurteilt. Wenn man nicht gerade mit Belichtungstechnik arbeitet, so sind Bilder und Texte verdammt schwer zu lesen. Ich möchte an dieser Stelle das Wort “bedauerlich” deutlich unterstreichen, denn das ist es einfach, dieses gelungene Konzeptalbum verdient es wirklich ansehnlich zu glänzen, wenngleich das Bildmaterial nicht von Ansehnlichkeit sprechen kann, bei der tragischen Thematik. Dafür befindet sich auf dem Tonträger im Mediabook ein Bonuslied und dabei handelt es sich um eine Akustiknummer von dem “Die Festung von Budapest” Lied.

Am Ende des Tages ist und bleibt “Tag der Ehre” von Symphonie des Blutes ein würdiges und starkes Konzeptalbum welches sich mit dem Grauen der letzten Kriegstage in und um Budapest beschäftigt. Das, was an diesen Tagen geschah, darf nie wieder sein und keiner wünscht sich so etwas (noch einmal) zu erleben. Doch wir dürfen auch nicht vergessen, die Toten dieser Zeit haben ein Recht auf Respekt und Frieden, ihre Namen dürfen nicht vergessen werden. Vergessen wir die Toten und ihre Namen, vergessen und vernachlässigen wir ihre Menschlichkeit und dann wären wir nicht besser als die, die der Menschlichkeit diese Grausamkeiten angetan, was seinerzeit die Truppenverbände und zivilen Opfer in Budapest erlitten haben!

Titelliste:
01. Einklang (Der Freiheit Wagemut)
02. Das Banner weht
03. Die Festung von Budapest
04. Day of Honour
05. Im eigenen Blute
06. Dem Schicksal zum Opfer
07. Flucht im Februar
08. In Stein geschlagen
09. Wenn die Gefallenen rufen
10. Die Festung von Budapest (Akustik) *
11. Wir brechen aus
12. Ausklang

* exklusiv für die CD im Mediabook, nicht auf der regulären Edition enthalten

Hörprobe – Symphonie des Blutes – Im eigenen Blute:

 

Author: Frontmagazin
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