White Diamond – The Reaper (Edition 2022)

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White Diamond – The Reaper (Edition 2022)
Rock-O-Rama Records | LP

Im Jahr 1991 entschied Ian Stuart sich dazu, mit Skrewdriver zurück zu seinen musikalischen Wurzeln zu marschieren und sein Interesse am klassisch-britischen Heavy Metal künftig mit White Diamond zu realisieren. Gemeinsam mit Stigger, Simon Timms und Monty Zero, sollte es im selben Jahr dann auch so kommen, dass das atmosphärische erste Werk “The Reaper” über Rock-O-Rama Records das Licht der Welt erblicken würde. Trotz seiner unverkennbaren Stimme hat Ian seinerzeit mit “The Reaper” ein wirklich abwechslungsreiches und starkes Werk geschaffen. Man findet auf diesem Werk viele musikalische Essenzen, denn neben harten Riffs der Marke Sabbath, findet man hier auch klassische Elemente aus dem britischen Oi! und Punk wieder. Man kann also sagen, dass, trotz aller Leidenschaft zu verschiedenen Stilrichtungen, Ian nie so wirklich vollständig auf den musikalischen Ursprung seiner beeindruckenden Karriere verzichten konnte.So bekommt man beispielsweise mit “Memories” eine ambiente Rockballade geboten, die ins klassische Muster von Skrewdriver und dessen balladesken Hymnen passt. Bei der verspielten Rocknummer “Wishing Well” gibt sich der gute Stigger am Mikro die Ehre und dies funktioniert als Kontrastprogramm sehr, sehr gut. Highlights auf diesem Projektalbum dürften aber zweifelsohne das Eröffnungslied “On The Wings Of The Storm”, “Hands Of A Stranger” und die abschließende “Bright City Lights” Nummer sein. Gerade zuletzt genannte Nummer zeichnet sich durch ziemlich verzerrte Gitarren-Riffs aus und dennoch, es wird nicht an Melodie gesparrt.

White Diamond war eines von Ian seinen Projekten, welches seiner Zeit voraus war. Ein Heavy Metal Sound von Skrewdriver war für viele Skins nicht akzeptabel, dennoch hatte die Leidenschaft zur Musik dafür gesorgt, dass Ian sich dieser Stilrichtung angenommen hatte und damit ein Werk konzipierte, welches zu den abwechslungsreichsten Projekten seiner musikalischen Laufbahn zählt. Mich beeindruckt und fasziniert dieses Werk gleichmaßen, auch noch heute. Sicher, diese Produktion ist kein politisches Schwergewicht, sollte es aber auch nie sein und als politisch darf man auch nicht versuchen, White Diamond anzusehen. Stattdessen sollte man sich auf dieses spannende Werk einlassen, es in Hülle und Fülle wirken und genießen lassen.

Rock-O-Rama Records hat “The Reaper” im vergangenen Jahr, als Edition 2022 neu aufgelegt und, wie jede Neuauflage, digital aufgepeppelt, also einem Vinylmastering unterzogen. Von der Aufmachung her, hat sich nichts geändert, man hat es glücklicherweise beim alten, irgendwie schrecklichen und dennoch gut wirkenden Artwork belassen. Einzig die Rückseite wurde etwas angepasst und handschriftlich auf 499 Exemplare limitiert. Also, Freunde, Sammler und Sympathisanten der unverkennbaren Musik von Ian Stuart, hier bekommt ihr nun wieder die Möglichkeit euch das Teil, als Schallplatte in die Sammlung zu stellen. Mit “The Reaper” haben Ian, Stigger und damalige Wegbegleiter als White Diamond bewiesen, welch Können, Potenzial und Leidenschaft in ihrer Arbeit steckt. Ein wichtiges und großartiges Zeitdokument der Musikgeschichte, welches stellvertretend wie viele andere für eine unvergessene Ära steht die Ära des Ian Stuart Donaldson!

Limitierung:
499x schwarzes Vinyl

Titelliste:
Seite A
01. On The Wings Of The Storm
02. Judge
03. Hands Of A Stranger
04. Talisman
05. Hard Road
06. Memories
Seite B
01. The Reaper
02. A Friend Is A Friend
03. Wishing Well (Free)
04. Living On The Edge
05. Bright City Lights

Hörprobe – White Diamond – The Reaper (Edition 2022):
– Folgt –

Author: Frontmagazin
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3 thoughts on “White Diamond – The Reaper (Edition 2022)

  1. moin!

    Ich habe mal ne frage, warum machst du eigentlich in letzter Zeit so viel Werbung für RoR?
    Weil sind wir doch mal ehrlich, jeden richtigen Plattensammler kotzt es an was die Typen da machen. Die verhunzen und zerstückeln eine Scheibe nach der anderen. Das Zeug braucht kein Mensch. Bei der Neuauflage von der Arresting Officer waren die sogar zu blöd die richtigen Lieder auf die Platte zu pressen oder warum ist auf der B Seite ein deutsches Lied? Das ist denen scheißegal, der Kundschaft wird das einfach untergejubelt. Viele finden das dieses Label einfach nicht unterstützenswert ist.
    Würde mich freuen darauf von dir zuhören, weil wie gesagt das nicht nur mir aufgefallen ist.
    Die meisten Sammler kennen sich ja untereinander und tauschen sich halt auch über so etwas aus.
    Machst du eigentlich noch den Bericht über RoR, wie angekündigt?
    Weil es würde wirklich viele interessieren, ob da eine Bande von “Kulturfreunden” oder doch nur wie zu vermuten “Subkulturgewinnlern” dahinter stecken.

    Danke und beste Grüße!

    1. Moin Hans,

      viele mögen es nicht, genau so viele finden es gut.
      Man wird es nie jedem recht machen können, wer damit nichts anfangen kann, der spart sich einfach einen Klick auf die Rezension.
      Ich mache bekanntlich mein eigenes Ding mit dem Frontmagazin, so wie beispielsweise Punikoff oder Viva Saxonia auch, und ich habe mich dazu entschieden, diese Sachen eben zu rezensieren.
      Wie gesagt, der Zuspruch ist nicht gering und außerdem sehe ich das Frontmagazin als Onlinezine für mehr, viel mehr, als nur den klassischen Rechtsrock-Report an.
      Ja, der Bericht liegt bereits fertig vor mir und wird, anders als ursprünglich geplant, in einer der neuen Druckausgaben kommen, wenn ich endlich mal die Zeit finde, um diese fertigzustellen.

      Vielen Dank für deine Meinung und weiterhin viel Vergnügen mit dem Frontmagazin.

      Beste Grüße
      Andi

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