Raritäten – Reiht euch ein

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Raritäten – Reiht euch ein
One Eight | CD

Nachdem sich Raritäten erstmals so richtig über die “Im Geiste vereint” Split mit Blutschwur zu Wort gemeldet hatte, folgt mit “Reiht euch ein” nun das erste Studioalbum…

Ich bin ja ehrlich, ich war anfänglich, nachdem die Hörprobe ihren Weg ins Internet gefunden hatte, etwas skeptisch bzw. mich hat es nicht wirklich abgeholt. Ob das was wird? So richtig Hoffnung hatte ich da nicht und dies hatte sich auch nicht wirklich gebessert, nachdem ich es noch ein paar Male versucht hatte, mit der Hörprobe. Aber gut, das hat bekanntlich nicht immer etwas zu bedeuten und so wurde geduldig auf das physische Werk gewartet. Inzwischen liegt mir das Album vor und ich muss mir selbst eingestehen, dass ich da wohl etwas zu voreilig war. Mal gut, dass ich grundsätzlich (fast) allen Werken ihre Chance einräume, um sich zu beweisen und zu entfalten. Und “Reiht euch ein” hat sich nachträglich bewiesen, der Silberling ist vielleicht kein Magnum Opus, aber dafür, in seiner Gesamtheit, eine ehrlich und gradlinige Rechtsrockscheibe, bodenständig und durchweg politisch.

Serviert bekommt die interessierte Hörerschaft einen doch ziemlich hart gespielten Rechtsrock, der durchaus einen gewissen Touch aus der Anfangszeit der 2000er mit sich bringt. Außerdem hat man sich im Vergleich zum Material auf der “Im Geiste vereint” Split, hörbar verbessert. Luft nach oben ist noch genug da, aber fairerweise muss man sagen, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Diese hart rockigen Nummern sind dann fast durchweg mit klaren und wütenden politischen Botschaften ausgestattet. Die Band hat sich ganz klar eine Aufgabe verpasst und diese hat ihren Kern im direkten musikalischen Feindkontakt mit direkten und nationalen Worten. Dabei wechseln sich gegenwärtige und historische Ereignisse, thematisch in den Liedern ab. Lieder wie “Schuldfrage” oder “Blutsonntag” beschäftigen sich mit historischen Ereignissen und Sachverhalte, als Abwechslung bzw. Kontrastprogramm mit gegenwärtigen Bezügen sorgen dann Lieder wie “Wach auf” oder “G.N.L.S.”, die an den politischen Widerstand der Gegenwart appellieren.

Raritäten erfinden das Rad nicht neu und sicherlich hat man hier und dort noch einige Ausbesserungen vorzunehmen, dafür aber macht die Truppe keine große Welle und versucht auf Krampf musikalisch etwas zu liefern oder auch zu sein, was sie nicht sind. So bleibt man ehrlich und bodenständig, wie eben die zwölf deutschsprachigen Lieder auf diesem ersten Studioalbum. Es wird sicherlich nicht jedem gefallen, das Material bestimmt einigen zu altbacken oder nicht glatt genug sein. Jene sollten lieber zu etwas Anderen greifen, wer allerdings Interesse am politisch deutlichen Rechtsrock mit einer nostalgischen Note hat, der sollte hier mal hineinhören. Außerdem unterstützt ihr die Arbeit einer vielleicht aufstrebenden, neuen Band.

Das dachte sich auch One Eight, denn aus deren Federn stammt die Produktion. Optisch passt es zum musikalischen Inhalt, die Aufmachung hat einen historischen Bezug und im Beiheft findet ihr alle Texte. Neben der klassischen Edition im Jewel Case, gibt es noch ein limitiertes Digi, speziell für die Freunde der Pappverpackung und für Sammler.

Also los, lasst die junge Band nicht im Regen stehen und testet das Werk ruhig einmal an, solider Rechtsrock aus dem einstigen Land der Dichter und Denker mit ordentlich wütenden Botschaften, ich bin gespannt, wo die Reise noch für Raritäten hingehen wird?!

Titelliste:
01. Reiht euch ein
02. Stuka
03. Widerstand
04. Ein Grab
05. Ein Licht
06. Schuldfrage
07. Blutsonntag
08. Lichter der Stadt
09. Wach auf
10. Kein Schritt zurück
11. Sie will so gern die Welt verändern
12. G.N.L.S.

Hörprobe – Raritäten – Blutsonntag: