Legion of Thor – Der nordische Geist
Front Records | CD
Zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum und zehn Jahre nach dem letzten, leider indizierten Schaffen, melden sich Legion of Thor mit ihrem achten Studioalbum zurück…
Strolche, macht Platz für feinsten Berlincore, drückender Deathcore mit einer klaren politischen Positionierung und entsprechenden Texten. Legion of Thor sind keine Neulinge im rechtspolitischen Metal bzw. Core und können auf eine beachtliche Anzahl an Liedern und Werken zurückblicken. Schon immer sehr speziell und mit dem Herz am rechten Fleck, erklingen auch die hier enthaltenen dreizehn Titel in einer harten, brachialen Klangkulisse, wie diese nur aus Berlin kommen kann.
Einige empfinden die Stilrichtung vielleicht inzwischen als Relikt vergangenen Tage innerhalb der rechtspolitischen Musikszene Deutschlands, dennoch tot ist der Deathcore noch lange nicht. Und wenn sich ein Teil der Musikszene stets ihrer Wurzeln bewusst war, dann die, der Berliner. Legion of Thor gehören für mich zweifelsohne zu den Pionieren des deutschen Deathcore und hatten mich spätestens mit dem 2004er Album “The 4th Crusade” in ihren Bann gezogen. Diese Symbiose aus ideologisch-mythologischen Thematiken mit tief finsteren und schweren Klängen war schon immer ein Garant für deftige, politisch unkorrekte Kunst. Diesen Kurs haben Legion of Thor, mal mehr und mal weniger, stets mit sich getragen und so zelebriert die Band mit “Der nordische Geist” zum Jubiläum auch ein ideologisches Fest, welches mit voller Härte aus den heimischen Boxen erschallt. So gibt es, wie bereits erwähnt, eine gelungene Mischung aus ideologisch und mythologisch verarbeitete Themen in den Liedern geboten. Bereits mit dem ersten Lied “Nordischer Geist”, welches auch das Titellied der Produktion ist, appelliert die Band an den Glauben und die Bindung an den alten Geist. In dem Lied “Plutokraten” greift die Band musikalisch die Kapitaldiktatur des Establishments an und hält sich dabei mit Kritik nicht zurück. In dem Lied “Dt. Namen” wendet sich die Band dem Problem zu, dass es immer mehr und mehr Namen unter Kindern gibt, die fern der kulturell Herkunft stammen. Eine der stärksten Nummern ist das Lied “Pöbel des Systems”, in diesem gibt es eine musikalische Abreibung für all die verwirrten Antifas und Gutmenschen. Bei den beiden Bonusliedern handelt es sich um ältere Samplerbeiträge, die neu eingespielt wurden.
Trotz einer stetig anhaltenden musikalischen Brutalität, hat man es sich nicht nehmen lassen, hier und dort einige melodische Riffs, Passagen und Solis einzubauen. So bildet “Der nordische Geist” ein durchweg kompromissloses Core-Gewitter mit einigen Überraschungen, die vielleicht erst in der dritten oder vierten Runde zur Geltung kommen. Man muss sich das Studioalbum definitiv mehrmals anhören, die Flammen wird bei einem Teil der Hörerschaft erst einige Zeit später entfacht. Ist dies dann aber geschehen, ist “Der nordische Geist” ein brachiales Hörvergnügen.
Dieses Mal ist Front Records für die Produktion verantwortlich und dort hat man sich nicht lumpen lassen. Neben einer klassischen Jewelcase Edition hat man dem neuen, leider wohl letzten Studioalbum der Band, auch ein Digi spendiert. Das Digi ist handschriftlich auf 333 Stück limitiert und hat eine andere Aufmachung als die klassische Variante in der Plastikhülle. Auch technisch braucht dieses Album sich nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil, ich möchte glatt behaupten, dass dieses Album das am besten abgemischte Werk der Truppe darstellt und entsprechend sauber und kraftvoll klingt.
Hart, härter, Legion of Thor. Dieser Silberling bricht sich seinen Weg durch die Massen an Veröffentlichungen und wird sich wohl verdient platzieren, ohne Zweifel. Berlincore der Spitzenklasse, mehr braucht man nicht dazu zu schreiben. Pflichtprogramm für alle die, die auf härtere Klänge mit klaren politischen Botschaften stehen!
Titelliste:
01. Nordischer Geist
02. Getreu aller Zeit
03. Plutokraten
04. Dein Weg
05. Wahnsinn zur Norm
06. Erheb die Faust
07. Dt. Namen
08. Verhaltenskontrolle
09. Pöbel des Systems
10. Menschen können so dumm sein
11. Schon in der Schule
Bonus
12. Roter Regen
13. Ein Leben lang
Hörprobe – Legion of Thor – Plutokraten:
Schöne Texte, Stimme und auch die donnernde musikalische Umrahmung sind wieder 100% wie ich es von Legion of Thor kenne und auch erwarte. Wer als Wackenbesucher oder auch politisch nicht entschlossener Metal/Hardrock-Fan die ganze linksgewaschene Regenbogenterror-Gesellschaft ablehnt kann bei diesem Werk zugreifen. Preisleistungsverhältnis stimmt schon und man kann auch bei den Vorgängern blind zugreifen;-)