Werwolf – Ewige Narben (Edition 2023)
Rock-O-Rama Records | LP
Hubs, da hätte ich es ja fast verpasst eine Neuauflage zu rezensieren, die durchaus nicht vernachlässigt werden sollte. Erinnert sich noch wer an Werwolf aus Gütersloh? Mindestens die alten Hasen werden jetzt hellhörig und richten die Lauschlappen nach oben. Die Band gründete sich zum Ende der 80er Jahre hin und präsentierte sich der großen Hörerschaft erstmals im Jahre 1990 mit ihrem ersten Studioalbum, welches ziemlich zeitnah durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften im Jahr 1991 indiziert wurde. Es folgte im selben Jahr das zweite Album “Schlachtruf” und ein Jahr später das hier als Neuauflage vorliegende dritte Album “Ewige Narben”, allesamt über Rock-O-Rama Records.
Werwolf kann man gut und gerne als Nachkömmlinge der ersten großen Rechtsrockwelle bezeichnen, kantiger Rechtsrock mit einer teils tiefen, verraucht-kratzigen Stimme, die teils etwas an Jörg von Störkraft erinnert. Aus heutiger sich ist die musikalische Arbeit sicherlich nicht mehr ganz so innovativ, dafür hat das Material jede Menge Charme und Charakter, es sprüht förmlich vor Nostalgie – aus heutiger Sicht – und verdeutlicht wunderbar, was den damaligen Rechtsrock ausgezeichnet hat. Kantige, kurz gespielte Riffs und einfach stets rhythmisch gehaltenes Schlagzeug, dass den Takt vorgibt. Diese und weitere Eckpunkte haben den Rechtsrock der Neunziger ausgezeichnet. Diese überwiegend einfachen und dennoch treffsicheren musikalischen Beiträge haben in diesem vorliegenden Fall die Band Werwolf dann mit provokativen Texten ausgestattet. Fußball, Bier, Sex und Schlägereien waren dabei immer gerne gesehene Gäste in der Thematik der unterschiedlichen Lieder. Werwolf haben sich allerdings auf “Ewige Narben” bereits textlich zurückgehalten als wie es noch auf den vorherigen Werken der Fall war. Dennoch gibt man sich weiterhin provokativ und liefert mit Nummern wie dem Titellied “Ewige Narben” sozialkritisches Liedgut ab oder auch mit den Titeln “Mächtiger Mann” oder “Nicht mehr mit uns”.
Werwolf hatten, wie viele andere Bands der deutschen Rechtsrockszene, eine nicht wirklich lange Bandkarriere, im Jahr 1993 löste sich die Gruppe nach einer Hausdurchsuchung beim Bassisten auf. Bei dieser besagten Hausdurchsuchung sollen neben Propagandamaterialien, auch knapp 7 kg Sprengstoff gefunden wurden sein, der Fund führte zu einer Haftstrafe des Musikers.
Im Rahmen der Neuauflagen von Rock-O-Rama Records wurde “Ewige Narben” ebenfalls als limitiertes Vinyl erneut ins Rennen geschickt. Entgegen der damals noch teils üblichen Firmenpolitik von Rock-O-Rama Records, wurde das dritte Studioalbum in seiner Erstauflage als Compact Disc vermarktet und später als Nachpressung von ALCD, einem Sublabel von RoR, erneut aufgelegt. Im Hier und Jetzt, wurde das Album auf Vinyl gepresst und handschriftlich limitiert, mit dem Vinylmastering technisch aufgewertet und in eine Kastentasche mit dem alten Covermotiv verpackt. Zwei Lieder mussten aus juristischen Gründen etwas “entschärft” werden.
Eine weitere Neuauflage aus dem Hause Rock-O-Rama Records, die sich sehen und hören lassen kann. Vor allem hören lässt sich das Album jetzt wesentlich kraftvoller und deutlicher, hier hat das Vinylmastering einiges angerichtet und dies im positiven Sinne. Zugriff und ab in die Vinylsammlung, alleine dem technischen Mehrwert durch das Vinylmastering wegen, kann man sich dieses Album ins Regal stellen!
Limitierung:
499x schwarzes Vinyl
Titelliste:
Seite A
01. Intro
02. Ewige Narben
03. Sex nur mir dir (edited)
04. Wahnsinn
05. Werwolf
06. Mächtiger Mann
Seite B
01. FC Bulldog
02. D.A.S. (edited)
03. Nicht mehr mit uns
04. Wir danken dir
05. Komm … (Karaoke Version)
Hörprobe – Werwolf – Nicht mehr mit uns:
Aber sicher erinnere ich mich an Bodo & Co von Werwolf 🥰
Quasi waren Bodo und ich Nachbarn 👍🤣
Cool
Bodo war bestimmt ein cooler Typ Oder?
Ist immer noch eine Meine lieblingsbands
diese textlich eher softige Platte noch zensieren, im vorauseilendem Gehorsam, ist schrottig. Die Band neu zu veröffentlichen ist hingegen ein Grund auf n Bier die verstaubten Ohren zu öffnen